A l a s k a - R e i s e b e r i c h t e


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Alaska: Lachse Wildnis Abenteuer
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Ich darf aus meinem Tagebuch zitieren. ”Freitag, 16. Juli; wir sind nun den siebten Tag am Fluß. 7 Uhr aufstehen, frühstücken und danach Abbruch von Lager drei. Es braucht einfach eine Zeit, bis das Zelt abgebaut ist und die Ausrüstung, Proviantkisten und alle Gerätschaften wasserdicht verpackt und im Boot verstaut sind. Bei idealem Wetter, es ist wechselnd bewölkt mit zeitweiligem Sonnenschein, erreichen wir nach zwei Stunden floaten einen vielversprechenden Angelplatz, eine langgezogene Linkskurve mit grobkiesigem Untergrund und mäßiger Strömung. Unsere zunächst nur sporadischen Angelversuche werden nach den ersten Bissen und Fischen immer intensiver. Wir fangen hier Fisch auf Fisch. Helmut drillt im oberen Bereich der Kehre, wo das Wasser ganz seicht ist, einen Rotlachs nach dem anderen. Der Lachsaufstieg ist unvorstellbar: Fast pausenlos ziehen sie flußaufwärts, ihren Laichgründen entgegen. Unter den Schulen der Rotlachse sind auch vereinzelt Chums (Hundslachse), die sich gierig auf die Fliege stürzen und spannende Kämpfe liefern.

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Am meisten begeistern uns jedoch die Saiblinge, die sich in Begleitung der Lachsschwärme befinden. Diese edlen, wunderschön gezeichneten Fische haben eine Durchschnittsgröße von 40-60 cm und liefern uns phantastische Drills. Die besten Fliegen für die ”Dollies”, wie diese Fische gerne liebevoll von den Amerikanern genannt werden, sind Lachsei-Imitationen, ferner die berühmte ”Egg-Sucking-Leech” und Streamer in leuchtendem Rot in den Größen 2 bis 6. Unsere D.A.M.- Fliegenruten in den Längen von ca. 2,70 m der Schnurklasse 6-7 sind zum Saiblingfischen genau richtig. Rot- und Hundslachse, die auch ab und zu auf unsere Saiblingsfliegen beißen, bieten an diesem leichten Gerät besonders spannende Kämpfe und sind damit problemlos zu landen. Bei dieser aufregenden und kurzweiligen Fischerei verrinnt die Zeit wie im Flug und es ist bereits 4 Uhr nachmittags, als wir uns gemütlich zu einer Brotzeit neben unserem Boot ans kiesige Ufer setzen. Es weht ein leichter Wind, der uns die lästigen Mücken fernhält.
Doch die Idylle hat ein jähes Ende. Ein riesiger Grizzly trottet gemächlich den Berghang auf unserer Uferseite herab und kommt näher und näher. Er läßt sich auch durch unsere Rufe und die schrillen Töne aus unserer Trillerpfeife nicht von seinem Weg abbringen. Wahrscheinlich rasten wir genau an seinem Fischfangplatz. Wir wollen nicht ausprobieren, wer der Stärkere ist, laden Angelgerät und Brotzeit ein und stoßen vom Ufer ab. Die Strömung erfaßt das Raft und schnell entschwinden wir aus dem Jagdrevier dieses sturen Gesellen.”

Hier ein weiterer Auszug aus meinem Tagebuch vom Dienstag, den 20. Juli: ”Erster Tag in Lager fünf, das wir am Vorabend auf einer Insel errichtet haben. 8 Uhr aufstehen, kein Wölkchen am Himmel. Nach dem Frühstück und den sonstigen Tätigkeiten, die beim Lagerleben so anfallen, trage ich mein Tagebuch nach, mit dem ich einen Tag in Verzug bin. Es ist bereits 11 Uhr, bis ich damit fertig bin. Ich habe jedoch nichts versäumt, denn außer einigen kleinen Saiblingen, die wir zu Mittag zubereiten werden, haben meine Freunde noch nichts gefangen. Heute sieht man bis jetzt nur vereinzelt kleine Gruppen von Rotlachsen. Ab und zu ist aber in der tiefen Rinne, gleich neben unserem Lagerfeuer, an dem ich es mir gemütlich gemacht habe, der dunkle Schatten eines Kings zu sehen. Diese riesigen Fische verweilen jedoch nicht, sondern ziehen gleich wieder weiter, obwohl dieser Platz ein idealer Rasting-Pool wäre. Das ist eigentlich der Hauptgrund, warum wir hier unser Lager eingerichtet haben. Wir beraten gerade, ob wir es nicht abbrechen und weiterfloaten sollten, als plötzlich ein ganzer Trupp Kings auftaucht und im Pool verweilt. Sofort sind wir zur Stelle und gleich darauf ist Herbert im Kampf mit einem großen Fisch. Dieser fordert sein ganzes Können, aber nach aufregenden 20 Minuten kann er ihn schließlich im seichten Auslauf des Pools, ca. 100 m unterhalb der Stelle, wo der Fisch gebissen hat, landen.

Auf ca. 30 Pfund schätzen wir den Lachs, der bereits rot gefärbt ist. Diese Rotfärbung ist ein Zeichen, daß sich der Fisch schon längere Zeit im Süßwasser befindet. Dennoch strotzt er noch vor Kraft, wie er bei dem Drill gerade bewiesen hat. Herbert fängt gleich darauf noch einen King von ca. 25 Pfund und auch ich bin mit einem ähnlich großen Fisch erfolgreich. Helmut hat in der Zwischenzeit bereits drei große Lachse am Haken, kann jedoch keinen landen, da sie schlecht hängen. Er gibt jedoch nicht auf, hat wieder einen Biß. Dieses Mal sitzt der Haken bombenfest im Maulwinkel des riesigen Kings. Es wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Aber Helmut behält die Nerven und landet schließlich den kapitalen Königslachs, der bestimmt an die 40 Pfund wiegt.

Natürlich setzen wir alle vorsichtig wieder zurück, damit sie weiter in ihre Laichgründe ziehen und für viele Nachkommen sorgen können. Zum Essen wären sie für uns drei außerdem zu groß und bei einem Floattrip müssen entnommene Fische sofort verwertet werden! An diesem Tag lassen wir es nach diesen Fängen genug sein und geben uns ganz der Lagerromantik hin.”

Die Tage vergehen viel zu schnell! Der Kanektok ist jetzt schon wesentlich größer, verzweigt sich immer wieder, hat jedoch nach wie vor gefährliche Passagen. Aber Helmut lenkt uns sicher an Sweepern (= überhängende Bäume), Barrieren von Schwemmholz und versunkenen Bäumen vorbei. Noch einmal bauen wir unser Zelt auf und erleben herrliche Fischwaid und die Freiheit undWildnis dieses großartigen Landes. Besonders Saiblinge gibt es im unteren Bereich des Flusses. Mit leichtem Fliegengerät erleben wir spannende Drills und oft genug entschieden diese kraftvollen blanken Fische den Kampf für sich.

Ein letztes Mal sitzen wir am lodernden Lagerfeuer, genießen das saftige und herzhafte Fleisch eines frisch gefangenen Saiblings und lassen die vergangenen Tage an uns vorüberziehen. Wir haben Lachse und Saiblinge, Äschen und Forellen gefangen und dabei herrliche Tage in diesem großartigen Land erlebt.



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