:: Geologie Erdbeben
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Erdbeben:
80 Erdbeben wurden in den vergangenen 100 Jahren verzeichnet, die eine Staerke von sieben, auf der nach
oben offenen Richterskala, hatten. Damit gehoert Alaska seismologisch zu den Gegenden, mit den groessten
Gezeitenwellen und den staerksten Erdbeben. Die meisten Erdstoesse geschehen entlang der Aleutenkette und
werden von vielen Alaskanern auf dem 'Festland' gar nicht wahrgenommen.
Karfreitags Erdbeben 1964:
Am Karfreitag, den 27 Maerz 1964 [50. Jahrestag 2014] um 17.36 Uhr, jedoch ereignete sich das, bis dahin verheerendste Beben in
der Geschichte Alaskas - was auch das Land und das Leben der Einwohner nachhaltig veraenderte.
Das staerkste jemals in Nordamerika gemessene Erdbeben, mit der unglaublichen Zahl von 9,2 auf der
Richterskala, soll mit der 12000fachen Kraft einer Hiroshima-Bombe ueber eine Distanz von 800 Kilometern
gewirkt haben. Dabei wurden fast alle Kuestenorte und -Streifen im Sueden Zentralalaskas vernichtet und
auch an der noerdlichen Pazifikkueste kam es zu schweren Verwuestungen. Das Epizentrum des 'Karfreitagbebens'
befand sich ca. 60 Kilometer westlich von Valdez am Prince William Sound.
Dieser Ort wurde damals vollstaendig
von einem, durch das Erdbeben enstandenen, Tsunami in erschreckend kurzer Zeit zerstoert; eine riesige Wand
aus Wasser war auf Valdez, mit damals 1000 Einwohnern, zugerast, hatte die Hafenanlage zertruemmert und den
'Rest' in einem Art Sog ins offene Meer hinausgespuelt. Dabei starben 30 Einwohner und es war auch das Ende
von 'Old Valdez'. Auch der bekannte Fischerort Kodiak auf der gleichnamigen Insel wurde stark in Mitleidenschaft
gezogen. Von der grossen Fischfangflotte Kodiaks blieben von 160 Booten nur 80 uebrig, sie wurden teilweise
von den meterhohen Flutwellen in den Ort geschleudert - wie auch einige Gebaeude.
In Anchorage sackte das Gebiet um die 3rd Avenue und der E-Street um ca. sechs Meter ab; die Decke der Fahrbahn
war bis zu vier Metern eingebrochen.
Aber auch kleinere Orte wie Chenega Village oder Seward blieben von dem Beben nicht verschont. Noch heute kann
man die unvorstellbaren Ausmasse des Bebens erahnen, wenn man am Turnagain-Arm die skelettartigen und verwitterten
Baeume aus den Sumpfwiesen ragen sieht. Das Beben hatte auch hier in dieser Gegend viele Landstriche um
mehrere Meter angehoben bzw. abgesenkt, dadurch wurden viele Waeldern das Grundwasser entzogen und die Wurzeln
der Baeume vom Salzwasser zerstoert.
1987 im November wurden an einer Verwerfung am Ende des Prince William Sound zwei Erdbeben der Staerke 7,5 und 7,0
gemessen. Experten erwarten in naher Zukunft in diesem Gebiet ein staerkeres Beben als 8,0.
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:: Geologie - Tsunamis
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Tsunamis:
Tsunamis werden meistens durch geophysikalische Ereignisse, wie Erd- oder Seebeben, ausgeloest. Gerade im Pazifischen
Ozean koennen auf Grund der haeufigen Erdbeben und der Groesse des offenen Meeres, mehr und vor allem zerstoererische
Tsunamis entstehen als irgendwo sonst auf der Erde.
Der Abstand ziwschen zwei Wellenkaemmen eines Tsunamis kann mehrere hundert Kilometer betragen. Innerhalb eines Tages
koennen sie von einer Kueste des Pazifiks zur anderen, mit Spitzengeschwindigeiten von bis zu ueber 700 Stundenkilometern,
gelangen.
Die Tsunamiwellen verlaufen ueber dem Meer nur in einer Hoehe von ein bis zwei Metern, die Energie hingegen wird von der
gesamten Wassersaeule, bis zum tiefsten Meeresgrund hinabgeleitet. Da die Welle dort Kontakt mit dem Boden hat, wird
ihre eigentliche Geschwindigkeit abgebremst und ihre Richtung durch Unterwassergebirge abgelenkt.
Die Wellengiganten treffen dann auf die Kuesten und zerstoeren alles was 'ihnen' im Weg steht, der Rest, der der Flutwelle
standhalten konnte wird durch den darauffolgenden Sog ins Meer hinausgespuelt und mit der naechsten Welle wieder in das
Landesinnere katapultiert.
So geschehen im Jahr 1964 in Alaska bei einem der staerksten Beben des Jahrhunderts;
ein Gebiet von 90.000 Quadratkilometern (Bayern und Sachsen zusammen) schnellte vor der Kueste Alaskas, bis zu 15 Meter
hoch, zusammen und lies Tsunamis auf die Kueste zurasen. Damals wurden ueber hundert Menschen von einem 20 Meter hohen
Tsunami in den Tod gerissen und selbst in Kalifornien wurden Haeuser zerstoert.
Aber auch indirekt koennen Tsunamis entstehen; 1958 brachen, von einem Erdbeben losgeschuettelt, Felsmassen von den
Steilufern der 13 Kilometer langen und vier Kilometer weiten Lituya Bay in Alaska.
Ueber 520 Meter hoch brandete das
Wasser an der gegenueberliegenden Seite der Bucht empor und rasierte alle Baeume weg. Eine gut 50 Meter hohe Welle raste
zum Ausgang der Bucht, die durch eine Landzunge geschuetzt ist. An der Innenseite lag ein Fischerboot vor Anker. Die
gewaltige Wasserwand riss das Zwoelf-Meter Schiff vom Anker, trug es ueber die Baumwipfel der 137 Meter breiten Landzunge
hinweg und warf es, Heck voraus, ins tiefe Wasser.
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