:: Ur-Zeit
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Die Geschichte Alaskas beginnt vor etwa 22.000-20.000 Jahren, als die Meeresspiegel tief und die Landbrücke zwischen
Sibirien und Alaska (Beringia) eisfrei war. Eine erste Besiedlungswelle erfolgte durch Nomaden aus Asien.
Weitere folgten, wie die Überreste von Jagdlagerstätten, die auf ein Alter von 12.000-10.000 Jahren datiert
wurden, beweisen. Nach der ersten Besiedlungsphase sollen die Athabascan-Indianer und die Tlingits, nach der zweiten die
Eskimos und Aleuten, in Alaska seßhaft geworden sein. Besiedlungsbild
Eine weitere Hypothese besagt, daß die Besiedlung Alaskas von Asien aus, auf dem Wasserweg, stattfand - von Insel
zu Insel.
Im 18. Jahrhundert sollen etwa 80.000 Inuit und Indianer in Alaska gelebt haben.
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:: Russische Phase I
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Der Zar Peter der Große beauftragte den dänischen Seemann Vitus Bering mit der Suche der Nordost- Westpassage;
der Seeweg vom Norden Russlands zu den Häfen Chinas und Indien. Die ersten beiden Expeditionen 1728 und 1729 brachten aber
keine nennenswerten Ergebnisse; obwohl Bering an der St. Lawrence Insel südlich vom heutigen Nome vorbeisegelte, konnte er
wegen sehr dichter Nebelbänke die Küste Alaskas nicht sichten.
So stach Bering, mit 60 Jahren, am 4. Juni 1741 vom sibirischen Hafen Petropawlowsk, mit den
beiden Schiffen St.Peter und St.Paul, in See. Sechs Tage später schon verloren die beiden Schiffe, in einem heftigen Sturm,
den Kontakt zueinander.
Am 15 Juli 1741 sichtete Alexeij Tschirikow, der Kommandeur der St.Paul, die Küste Südostalaskas
- wahrscheinlich die Westküste der Prince of Wales Island.
Tschirikow ließ zwei Erkundungstrupps an Land gehen,
doch beide verschwanden auf mysteriöse Weise, und so kehrte die St.Paul Alaska den Rücken und erreichte am 9. Oktober
wieder ihren Heimathafen.
Fast gleichzeitig erblickte, am 16 Juli 1741, Bering einen schneebedeckten Gipfel auf dem Festland
Alaskas, den er den Namen St.Elias gab. Bering segelte Richtung Westen weiter und ging vor Kayak Island vor Anker.
St.Elias / Kajak-Island
Während
dieser Fahrt dokumentierte, der aus Bayern stammende Naturforscher, Georg Willhelm Steller die Flora und Fauna ( Stellers Seelöwe,
Stellers Jay und die ausgestorbene Steller Seekuh sind nach ihm benannt). Stellers Seelöwe
Auf der Rückfahrt wurde Bering vom Winter überrascht und mußte auf einer unbewohnten russischen Kommandeursinsel an
Land gehen, wo er, wie ein Teil seiner Mannschaft, an Skorbut verstarb. Sein Schiff, die St.Peter wurde, vor Anker liegend, von
den heftigen Windböen zerstört und so war die restliche Mannschaft gezwungen auf der Insel zu überwintern. Mit
einem 12 Meter langen Boot, aus den Resten des Schiffes gezimmert, kehrte man im August 1742 nach Petropalowsk zurück.
Die Nachricht vom unglaublichen Tierreichtum Alaskas und eine Ladung Seeotterfelle lösten nun einen Ansturm auf diese
'Kostbarkeiten' in Russland aus.
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:: Spanier und Engländer
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1774-75 traten die Spanier auf den Plan; Juan Perez und Bruno Hecata wurden in den Norden auf Reise geschickt.
1775+79 segelte der spanische Entdecker Fransisco Quadra bis nach Sitka.
Doch ständige Siedlungen konnten die Spanier nicht errichten.
Auch die Engländer James Cook (1776-1780) und George Vancouver (1791-1795) erforschten die Küsten Alaskas.
Auf der Suche nach der Nordwest-Passage segelte James Cook, von den Vancouver Island 1778 Richtung Norden, in das nach
ihm bennante Cook Inlet, im Süden Zentral-Alaskas. Später dann in Richtung Aleuten, Beringsee und arktischen
Ozean. Als er nach Hawaii zurückkehrte wurde er dort von eingeborenen getötet. Seine Mannschaft erreichte
jedoch Kanton und verkaufte dort alaskanische Seeotterfelle, für 1700 Dollar das Stück, an die Chinesen.
Vancouver mit dem Schiff Discovery unterwegs, bereiste die Küste Kaliforniens bis nach Süd-Alaska, auf dieser
Fahrt sichtet er den Mt. McKinley und ließ Karten von der Westküste Nordamerikas anlegen.
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:: Russische Phase II
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1783-1804 Ivanovich Shelikof, der Anführer der Pelzhändler (Promyshleniki) veranlasst 1789,
den russischen Zaren, die Russisch-Amerikanische Geselleschaft zugründen. Bereits 1784 hatte
Shelikof die erste russische Siedlung in der Three St. Bay, auf der Insel Kodiak, gegründet.
Alexander Baranof übernahm dann 1790 die Verwaltung der Gesellschaft, er verlegte die Kolonie,
aus der die heutige Stadt Kodiak entstand.
Baranof versuchte die Macht der Gesellschaft und den Herrschaftsanspruch auf ganz Alaska auszudehnen,
was ihm aber nur zum Teil gelang; das schwer zugängliche Hinterland Alaskas blieb von den Russen
fast unberührt [1824; Russen unternehmen Expeditionen ins Hinterland und entdecken die Flüsse:
Kuskokwim, Nushagak, Yukon und Koyukuk].
1799 erhielt die Russisch-Amerikanische Gesellschaft das Handelsmonopol fü Pelze. Vertrag
Als die Ressourcen um Kodiak zu Neige gingen, verlegte Barannof sein Haupquatier und gründete das
Fort Archangelisk, das aber 1802 bei einem Tlingit Angriff zerstört wurde. 1804 entsteht dann
Neu Archangelisk, das heutige Sitka. Baranof
1806 erforscht der deutsche Forscher Otto von Kotzebue, in Diensten der Russen, den Kotzebue Sound.
Aber auch dir Engländer drangen immer mehr ins Innere Alaskas vor; so gründete die Hudson
Bay Company einen Handelsposten im Fort Yukon am Polarkreise (1847).
Langsam aber stetig entwickelte sich Alaska für die Russen als ein nicht mehr lukrativer Besitztum.
Man musste gleichzeitig mit den aufständigen Indianern kämpfen, die immer mehr an Einfluss
gewinnenden Engländer und Amerikaner zurückdrängen, dazu kam, dass die Bestände der
Seeotter und Pelzrobben extremig niedrig waren - man hatte sie fast ausgerottet und die Kassen Russlands
waren durch die (Krim-) Kriege ziemlich leer. Erste Folge war die Auflösung der Russisch-Amerikanischen
Gesellschaft.
Dann begann man, ab 1859 mit den USA, über einen Verkauf Alaskas zu verhandeln, nachdem England als
Verhandlungspartner abgelehnt wurde.
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:: Alaska wird amerikanisch
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1867, den 30. März kauften dann die USA, unter Präsident Andrew Johnson, den Russen Alaska, für
7.2 Millionen Dollar ab. Die USA wurden dabei von dem Aussenminister William Seward, die Russen von Edouard de
Stoeckel vertreten, der 200.000$ von seinem Privatvermögen an Politiker und Journalisten 'spendete', um sie
positiv für einen Ver- bzw. Ankauf Alaskas zu stimmen.
Der US-Kongreß hätte beinahe seine Zubilligung verweigert und der Kauf Alaskas galt lange als sinnlos
und wurde als 'Seward Icebox' oder 'Seward Folly' bezeichnet.
Am 18. Oktober 1867 (Alaska Day) wurde Alaska offiziell an die USA übergeben, die Zeremonie fand in Sitka
statt. W.Seward
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:: Der Goldrausch
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1872 wird in Sitka Gold gefunden.
1880 finden Joe Juneau und Richard Harris, am Gastineau Channel, Gold, das führt zur Gründung der heutigen
Hauptstadt Alaskas Juneau.
1886 wird auch in Forty Mile, 1873 in Circle Gold gefunden. Joe Juneau
Dann aber fanden, am 17 August 1896, George Carmacks und seine indianischen Schwäger Skookum Jim und
Tagish Charlie, riesige Goldvorkommen am Bonanza Creek, einem Nebenarm des Klondike. Carmacks / News
Zuerst lockte dieser
Fund nur einheimische Goldsucher an, als aber dann im Sommer 1897 die Aussenwelt von den Vorkommen erfuhr,
weil steinreiche Digger mit ihren Funden in Seattle und San Francisco ankamen, waren schon am nächsten
Tag Schiffe mit Hunderten von Goldsuchern an Bord, unterwegs in Richtung Norden.
Mehr als 100.000 folgen
ihnen, die meisten davon über Skagway, in Südostalaska über die Berge; den White Pass (Dead
Horse Trail) oder den Chilkoot Trail (Ein alter Ureinwohnerpfad) nehmend.
Jedoch kam nur ein Viertel der Goldsucher am Klondike an. Viele gaben auf oder mußten die hohen
Strapazen mit ihrem Leben bezahlen - weitere kamen einfach zu spät; die Claims waren abgesteckt oder
die Goldvorkommen waren ausgebeutet. Also zogen sie weiter ins Landesinnere Alaskas, da auch inzwischen
in Nome (1899) Gold gefunden worden war. Nome
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