Alaska - Reiseberichte


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Auf 20 Pfoten durch den Yukon...
Mit freundlicher Genehmigung von Laszlo Fazekas
Copyright 2002 by Laszlo Fazekas
Donnerstag, 20.12.01

Als ich auf wachte, starrte ich noch etwas verschlafen auf die Kaffeekanne. Nur schade, dass die Kanne nicht leise vor sich hin pfiff und zum Einschütten bereitstand. Nur noch zwei Scheite Holz standen zu Verfügung, womit sich kaum der Ofen befeuern ließ. So begann der Tag mit etwas Frühsport, und die Säge quälte sich durch das Holz. Cindy und Cory beobachteten mein Tun aufmerksam, wussten sie doch, dass es von mir immer ein paar Brocken Fleisch gab am Morgen. Aber wie sollte man auch diesen Blicken widerstehen können? Und einige Stückchen ließen sich immer im Schnee finden. Ein heißer Kaffe war nun fertig, und ich setzte mich draußen zu meinen Hunden hin und verteilte die Fleischbrocken. Wie ich so da saß, legte sich Cindy neben mich hin, und schien von meinem Kaffeebecher sehr angetan zu sein, denn sie stupste mit der Nase immer in Richtung meines Bechers. So langsam schien der Kaffee die Geister im Zelt zu erwecken, und einer nach dem anderen trottete aus dem Zelt. Der eine mit dem Becher in der Hand, der andere um den Weg zum Klo einzuschlagen. Joycline war auch sofort dabei, das Frühstück zu machen, und nach einigen Minuten befanden sich schon die ersten Pancakes auf dem Teller.

Heute dachte ich seit langem wieder zum ersten Mal, dass ich gerne wieder unter der Dusche stehen würde, da es langsam Zeit wurde, dass der Schweiß von einer Woche auch mal runter käme. Morgen Abend, wenn ich in Whitehorse bin, wird das meine erste Aktion im Hotel sein, ein ausgiebiges Bad zu nehmen. In einem zweiten Gedanken musste ich mich auch langsam mit der Tatsache abfinden, dass diese Tour bald zu Ende sein würde und mein Schreibtisch im Büro schon auf mich wartete.

Es wäre schön gewesen wenn wir Vollmond gehabt hätten, um die Landschaft mal in einem hellerleuchteten weißen Gewand zu sehen. So konnte ich mir, bei dem bisschen Mond, der am Himmel schien, nur so ungefähr vorstellen, wie es sein könnte. Das Thermometer zeigte knapp unter –30 Grad an, also nichts Ungewöhnliches mehr für mich, wie nach den ersten Tagen nach meiner Ankunft im Yukon. Allerdings weiß ich auch nicht was geschieht, wenn jemand hier draußen eine tüchtige Erkältung bekommt und mit Fieber herumläuft. Wenn das passiert, darf man bestimmt nicht zimperlich sein.

Ich hatte mal wieder keine Ahnung, wo wir hier waren, und für mich war das auch gar nicht wichtig genug, um exakt zu wissen, welche Wege man hier zurückgelegt hat. Vieles hat hier auch einfach keinen Namen mehr, und man befand sich irgendwo im Yukon, und das war es halt; kein Krach, kaum Menschen, keine Mücken. Es sei denn, man stolpert über ein Treck Japaner. Mir kam schon zuhause zu Ohren, dass die Japaner einen extravaganten Zeugungstick haben, und die Familienplanung gerne unter einem Nordlicht vollziehen. Die Kinder sollen dadurch mit einer besonders günstigen Begabung zur Welt kommen. Wie man sich das nun in freier Wildbahn und in dieser Kälte im Einzelnen vorzustellen hat, überlasse ich schmunzelnd der Phantasie des Lesers.... Biwaks mit Panoramadach oder doch Open air? Ich weiß aber durch eigene Recherche, dass in der Gegend um Yellowknife, wo es besonders viele und schöne Nordlichter geben soll, die Japaner zu diesem Zweck regelrecht mit dem Flieger herangekarrt werden.

Am Nachmittag, während unserer üblichen Stops, hatten wir einige Mühe, etwas brennbares Unterholz für unsere Snacks zu finden. Alles schien tief unter dem Schnee zu liegen, und wir durften zum ersten Mal das Holz unter dem Schnee suchen. Coon schien von der Pause überhaupt nicht begeistert zu sein. Aber nach einiger Zeit und einigen Tätscheleien hatte er sich beruhigt und kapiert, dass er sich mit der Pause abfinden musste. Bei diesem Gespann achtete ich sehr darauf, den Dreizack ordentlich in den Schnee zu rammen und mein Gespann gut zu sichern. Nicht, weil sie sonst durchbrennen würden, sondern um nicht mit einem anderen Gespann ins Gehege zu kommen.

Gegenüber sonst war das Holz sehr feucht, und jeder Indianer hätte uns vor hundert Jahren sofort entdeckt, denn es hat ordentlich gequalmt. Patrick verteilte unter uns großzügig seinen Yukon Jack in den Tee, man ist ja auch sonst nicht wählerisch, wenn es kalt ist..... . Wir waren sehr lange unterwegs, und erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit fanden wir den Weg zurück ins Lager. Viel Holz musste gesägt werden, damit auch die nachfolgenden Teilnehmer genügend davon für ihre erste Nacht vorfinden konnten.


Freitag 21.12.01

Der letzte Tag der Tour brach an, und morgen wird es untrüglich wieder nach Hause gehen. Beim Rundgang am Morgen hielt ich wieder verzweifelt Ausschau nach einem Nordlicht, nicht ahnend, dass just zur selben Zeit im Basiscamp bei Whitehorse eins zu sehen war, So ein Mist! Aber so ist das nun mal. Sorgfältig wurde alles im Schlitten verstaut, und wir mussten den steilen Hang wieder hinauf, auf dem wir gestern heruntergekommen sind. Ein letztes Mal schnaufte ich einen Hang hinauf. Jeder Zentimeter zurück Richtung Haines Junction war nun eine persönliche Abschiedserklärung an die herrlichen zwei Wochen, die ich hier in Haines Junction und Whitehorse verbringen und erleben konnte. Auf der Fahrt zurück versuchte ich die Eindrücke und die Schönheit der Landschaft bleibend aufzusaugen. Selbst Coon konnte nun machen was er wollte, zu abgelenkt war ich, während das Panorama an mir vorbei zog. Spät am Nachmittag kamen wir in Haines Junction an und machten uns auf, schnell unser Gepäck zu verstauen. Die Hunde mussten nicht wieder zurück transportiert werden und blieben hier. Ich fischte eine Wurst aus meiner Tasche, die ich bei der Rast für mein Gespann gesichert hatte und nun unter BJ, Amigo, Coon, Cory und Chinty verteilte. Im Basiscamp von Whitehorse machten wir noch mal einen kurzen Halt um unsere Expeditionsausrüstung abzugeben. Selbstverständlich suchte ich noch mal mein Gespann aus der ersten Woche auf, um die zweite Wurst auf die Mäuler zu verteilen.

Die Vororte von Whitehorse standen schon im Zeichen von Weihnachten, und viele Häuser waren mit Lichterketten geschmückt. Nach der Dusche im Hotel machte ich mich zu Fuß auf, um einige kleine Besorgungen in der Mainstreet zu machen. Später trafen wir uns dann um noch, um ein Abendessen miteinander zu verbringen und das Ende dieser Reise zu begießen.


Samstag 22.12.01 - Whitehorse Airport:

Und Tschüß!

Aber ich komme wieder............





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