A l a s k a - R e i s e b e r i c h t e


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Alaska: Lachse Wildnis Abenteuer
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Rasch ist die Ausrüstung entladen und greifbar ist die Stille, nachdem Lester mit seiner lärmenden Maschine unseren Blicken entschwunden ist. Spiegelglatt liegt der See mit seinem kristallklaren Wasser vor uns, eingerahmt von Schneefeldern und den schwarzen, bizarren Lavagipfeln des Mount Oratia und Outuchiwenat - eine überwältigende Kulisse.

Doch schnell werden wir in die Realität zurückgeholt: Myriaden von gierigen, blutsaugenden Mücken überfallen uns. Es ist windstill und die Sonne steht jetzt im Juli auch am Abend noch hoch über dem Horizont. Das sind ideale Verhältnisse für die Plagegeister, mit denen man im Sommer in diesen Regionen leben und zurechtkommen muß. Also, zunächst einmal mit Mückenschutz einreiben und Moskitonetze aufsetzen, das schafft Erleichterung. Zum Angeln kommen wir an diesem Abend nicht mehr, obwohl es uns in den Fingern juckt, als wir sehen, wie sich am Seeauslauf immer wieder Ringe von steigenden Fischen zeigen.

Es ist bereits zu spät, um sich heute noch mit dem Boot auf den Fluß zu begeben. Also errichten wir direkt am Seeufer unser Lager und machen noch das Schlauchboot für den nächsten Tag startklar. Dann bereiten wir uns eine deftige Mahlzeit und lassen den Tag in gemütlicher Runde am prasselnden Lagerfeuer ausklingen. Es ist nach Mitternacht und immer noch taghell, als wir endlich todmüde in unsere Schlafsäcke kriechen.

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Die folgenden Tage bringen uns unvergeßlich schöne und spannende Angel- und Naturerlebnisse. Gleich am ersten Morgen werden wir vom Gebrumm eines riesigen Grizzlybären geweckt. Gott sei Dank ist er auf der anderen Seite des Sees, der hier am Auslauf ca. 200 m breit ist. Meister Petz trottet, die Schnauze dicht überm Boden, am jenseitigen Ufer entlang und brummt vor sich hin. Er ist offenbar auf Nahrungssuche. Sein zottiges Fell glänzt silbergrau in der Morgensonne. Plötzlich richtet er sich auf, wittert zu uns herüber und trollt sich schnell über den Hügel davon. Obwohl wir wissen, daß Grizzlybären sehr scheu sind und dem Menschen normalerweise aus dem Weg gehen, gibt uns diese Begegnung doch zu denken.

Natürlich hat jeder von uns eine Trillerpfeife umhängen und ein Glöckchen an der Anglerweste befestigt, das bei jeder Bewegung klingelt. Denn oberstes Gebot im Busch ist, Geräusche zu machen, damit die Tiere rechtzeitig wissen, daß man da ist und sie nicht von uns überrascht und erschreckt werden. Kommt es wirklich zu einer unmittelbaren Begegnung mit einem Bären, so heißt es Ruhe zu bewahren. Nie schnell davonlaufen! Das weckt den Beuteinstinkt des Raubtieres und wird als Aufforderung zur Verfolgung angesehen. So schnell wie ein Bär kann ein Mensch sowieso nicht laufen! Keinesfalls den Rücken kehren, sondern Gesicht zum Tier, langsam rückwärts gehen und mit ruhiger, fester Stimme auf das Tier einreden. Die Bären sind die Herren dieses Landes und wir haben zu weichen.

Wir brechen unser Lager ab, die Feuerstelle wird sorgsam mit Sand und Kies bedeckt, nicht den geringsten Abfall lassen wir zurück. Unser Raft ist schwer bepackt, als wir vom Ufer ablegen. Gleich darauf erreichen wir den Auslauf des Sees, die Strömung des Kanektok-Rivers erfaßt uns und in schneller Fahrt geht es flußabwärts. Unser Freund Helmut hat die Ruder übernommen. Er ist ein erfahrener Kanut und Wildwasserfahrer. Sicher dirigiert er uns durch Rauschen und Kehren; vorbei an Felsen, halbversunkenen Wurzelstöcken und überhängenden Bäumen, welche die Fahrrinne oft gefährlich verengen.
W E I T E R


H O M E
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