Alaska - Reiseberichte


Sie waren auch in Alaska / Yukon ? - Haben dort einen tollen Urlaub verbracht?
Falls sie einen Reisebericht haben - koennen sie 'ihn'
auf unseren Seiten kostenlos veroeffentlichen! - Interesse?
Dann schicken sie uns eine eMail!


Alaska 2005
Mit freundlicher Genehmigung von Helmut Hollinger
Copyright 2005 by Helmut Hollinger
Samstag, 04.06.2005:

Die Nacht war für mich sehr kurz, weil sich einige Möwen einbildeten, ausgerechnet auf unserem Dach und somit einen halben Meter über mir einen Steptanz zu veranstalten, sodaß ich schon um 5 Uhr munter war und die Zeit bis 07:30 Uhr mit Lesen verbrachte, um dann GG aus dem Bett zu scheuchen.

Um 10 Uhr fuhren wir dann wiederum bei herrlichem Wetter los. Das Visitor Information Center hatte trotzdem noch geschlossen, offenbar hatte da jemand verschlafen. Wir machten uns daher selbst auf die Suche nach den Sehenswürdigkeiten und fanden auch unschwer das bekannte "Cafe Cup" in der Pioneer Ave mit seinen überdimensionalen Kaffee-Häferln an der Hauswand über dem Eingang. Die Skyline-Straße war mangels Beschilderung schon schwerer zu finden, glücklicherweise fuhr vor uns aber ein offenbar besser ortskundiger Wohnwagen, dem wir uns nur anzuschließen brauchten. Die Straße machte ihrem Namen übrigens alle Ehre, wenn man erst einmal aus den Häusern hinaus und auf dem Bergkamm war, bot sich ein fantastischer Blick auf die Kachemak Bay, den Cook Inlet und den Homer Spit. Den im Reiseführer angebotenen Ausflug in den Künstlerort Halibut Cove in Verbindung mit der Gull Island schenkten wir uns, die dazu erforderliche Schiffahrt hätte uns einen ganzen Tag gekostet.

Homer war der bisher südlichste Punkt unserer Rundfahrt, von hier ging es nur mehr zurück nach Norden Richtung Anchorage. Kurz nach Homer bogen wir nach Norden in die North Fork Road ein, um die gestern ausgelassene, von der russischen Sekte "Old Believers" betriebene Nikolajewsk-Kirche zu sehen. Wir fuhren hier auf einer Schotterstraße, die jedoch in gutem Zustand war. Die Fahrt zog sich dann etwas dahin, ich war schon beunruhigt, ob wir sie verpasst haben könnten, denn verfahren konnte man sich hier ja mangels Abbiege-Möglichkeiten nicht. Urplötzlich kamen wir dann aber auf eine nagelneue Asphaltstraße mit einem Wegweiser nach Nikolajewsk, von mir immer Nilfisk genannt, weil ich mir den Namen nicht merken konnte. Kurz danach waren wir am Ziel und standen vor der schönen Kirche, die natürlich verschlossen war. Ein Schild wies darauf hin, daß eine Besichtigung nach Anmeldung im benachbarten Haus möglich sei. Um die Ikonen zu sehen, begab ich mich zu diesem Haus. Eine jüngere Frau verschwand fluchtartig bei meinem Auftauchen im Haus, meine Rufe in den offenen Hausflur blieben unbeantwortet, eine Klingel war nicht zu sehen. So fuhren wir unverrichteter Dinge weiter, nachdem ich mich im Spiegel überzeugt hatte, daß mein Aussehen eigentlich nicht Ursache für die Flucht der Frau sein konnte! Aber dafür gab es auch nicht die erbetene "donation", ätsch!

Über die Asphalt-Straße ging es dann runter nach Anchor Point, um dort wieder in den Sterling Highway nach Norden einzubiegen. In Soldotna fanden wir dann doch noch das gestern vergeblich gesuchte Visitor Information Center und besichtigten dort den ausgestellten Rekordfisch, einen King Salmon, um ihn für den Schwiegersohn auf Bild festzuhalten.

Danach fuhren wir den Sterling Highway wieder nach Osten, vorbei am Skilak Lake und Kenai Lake, um am Tern Lake wieder nach Norden in den Seward Highway einzubiegen, der uns über den Turnagain Arm zurück nach Anchorage bringen sollte. 2 Weißkopf-Adler strichen dicht über unser Auto und waren so in voller Lebensgröße zu bewundern. Zwischen Portage und Girdwood suchten wir noch einmal vergebens nach dem "Big Game Alaska" Tierpark, er schien aber vom Erdbeben 1964 verschlungen worden zu sein, es gab hier definitiv keinen!

Mittlerweile waren wieder Wolken aufgezogen, und kurz vor Anchorage erreichte uns wieder ein kurzer Schauer, den wir am Beluga Point abwarteten. GG suchte natürlich wieder ebenso eifrig wie vergeblich mit dem Fernglas das Meer nach Walen ab.

Alaska2005

Nachdem wir nun schon einige Tage "Elch-los" unterwegs waren, fuhren wir in Anchorage gleich in den Kincaid-Park, weil es dort welche geben sollte (übrigens ein Tip des Ehepaares, das wir am Polarkreis getroffen haben). Eine Stunde gaben wir uns Zeit, aber bereits nach 5 Minuten erschreckte uns ein kapitaler Elchbulle, der sich hinter einem Gebüsch versteckt hatte und den wir daher erst im letzten Moment sahen und daher schon auf 10 m nahe gekommen waren, uns also schon weit innerhalb des empfohlenen Bannkreises befanden. Wir traten daher umgehend den geordneten Rückzug an, um dann aus sicherer Entfernung zum (Foto-) Schuß zu kommen. Der Kerl kam auch tatsächlich aus dem Gebüsch, trottete dann aber in unsere Richtung, sodaß wir trotz Bärenspray im Holster das Weite suchten. Er folgte uns noch, offenbar wollte er sich vergewissern, daß wir sein Revier auch tatsächlich verließen. Wir schlugen dann die andere Richtung ein, wurden aber auch hier in die Flucht geschlagen, allerdings von einer ganzen Armada von Gelsen, derer wir uns nicht mehr erwehren konnten. Gut, daß der Gelsenspray im Auto lag ....

Da es am Weg lag, nahmen wir den Earthquake Park auch gleich mit, der sich aber als Enttäuschung herausstellte. Kein einziges Bild über die Katastrophe, die 1964 über Anchorage hereingebrochen war, nur einige allgemeine Informationsbilder, wie ein Erdbeben entsteht. Einziges Highlight: auf dem steinernen Denkmal hatte ein offenbar wenig patriotischer US-Bürger "Fuck Bush" gesprayt ...

Auf der Weiterfahrt zum geplanten RV Campground sahen wir noch eine Elchkuh mit 2 Jungen, die sich offenbar hinter den Zaun des Flughafens verirrt hatte. Der RV Campground lag zwar wie angekündigt nahe der Downtown, ließ aber sowohl lagemäßig (gleich neben der Eisenbahn in einem eher verlotterten Viertel) als auch qualitativ (Sauberkeit der Duschen) zu wünschen übrig. Aber für eine Nacht war es auszuhalten.

Spruch des Tages :
'Früher waren wir jung, dumm und gefräßig, heute sind wir nicht mehr jung ...' ' '





H O M E
__________________HOME__________________
Impressum |  copyright 1996-2016 © RnR-Projects | http://www.alaska-info.de | kontakt : ed.ofni-aksala@retsambew