Alaska-Reiseberichte: Urlaub im Bärenland


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Urlaub im Bärenland
Mit freundlicher Genehmigung von Inge Cieslak
Copyright Inge Cieslak

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Freitag, 10.09.1999
Um 3 Uhr ist für mich die Nacht zu Ende. Die Zeit bis zum Frühstück verbringe ich mit Lesen und Tagebuchaufzeichnungen. Heute morgen sind wir schon um 6 Uhr beim Frühstück und gehören damit zu den absoluten Frühaufstehern. Das hat natürlich den großen Vorteil, daß dieses Mal der Büffettisch reichlich für uns gedeckt ist. Wir frühstücken jedenfalls opulent und halten es gut gesättigt bestimmt bis nachmittags aus. Dann telefonieren wir noch schnell nach Hause (wer weiß, wann und wo wir das nächste Telefon finden werden) und packen dann unsere Siebensachen in den Camper, der für die nächsten drei Wochen unsere Heimat sein wird. Ich bin mal gespannt darauf, wie das System Schranktoilette bzw. -dusche funktionieren wird. Gegen 8.30 Uhr fahren wir wegen des tropfenden Wassertankes (es kommt uns heute schon sehr viel weniger vor) zu Vermietstation. Olivier sieht sich die Sache an und meint, daß das der Überlauf des Frischwassertanks wäre und wir beruhigt losfahren könnten. Bei West-Lease treffen wir auf ein anderes Ehepaar im gemieteten Pick-Up-Camper (größer als unseres), das vom Kluane-Park und Südalaska kommt. Die beiden erzählen, daß es dort oben nachts schon sehr kalt (z. T. mit Nachtfrösten) gewesen ist. Ihre Heizung hat zeitweise nicht funktioniert, da die Batterie sich wohl nur bei nächtlichem Stromanschluß auflädt. Und Strom gibt es auf den einsamen staatlichen Campingplätzen natürlich nicht. Statt dessen jede Menge Platz und Natur. Wir sind jetzt vorgewarnt und werden besonders auf die Batteriekontrolle achten.

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Kurz darauf machen wir uns auf den Weg nach Watson Lake. Wir haben vor, unsere ersten Tage wieder wie im vergangenen Jahr in Hyder am Fish-Creek zu verbringen und den Bären beim Lachsfang zuzusehen. Wir werden den Cassiar Highway fast ganz herunterfahren. Teilabschnitte der seit 1972 bestehenden Straßenverbindung sind immer noch ungeteert, sollen aber für Wohnmobile befahrbar sein. Wir lassen uns mal überraschen. Auf dem breiten Alaska-Highway, der inzwischen voll ausgebaut und durchgehend geteert ist, geht es Kilometer für Kilometer durch eine bunte Herbstlandschaft (vom großen Abenteuer des Nordens kann bei diesen Straßenverhältnissen wohl schon lange keine Rede mehr sein). Die Autos, die uns entgegenkommen bzw. die uns überholen kann man bequem zählen, so wenige sind es. Wir hatten doch gedacht, daß hier mehr Verkehr wäre. Die bunten Wälder erscheinen uns unendlich zu sein. Es geht vorbei an kleinen und größeren Seen, deren Ufer teilweise bis zum Straßenrand reichen. Menschen scheint es in dieser Gegend nicht zu geben. Nach zwei Stunden kriege ich dann fast einen "Einsamkeitskoller". Für europäische Verhältnisse ist diese fast menschenleere Landschaft einfach unvorstellbar und auch schwer auszuhalten. Am Anfang tauchten am Straßenrand ja noch vereinzelt Briefkästen auf, die darauf hinweisen, daß es tief im Busch doch noch menschliche Wesen zu geben scheint. Hinweise auf menschliche Anwesenheit gibt es nicht mehr, je weiter wir uns von Whitehorse entfernen. Die Strecke wird dann immer noch einsamer.

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Im vergangenen Jahr dachten wir schon, die Straße über Prince George nach Stewart/Hyder wäre die einsamste, die wir bisher gefahren wären, aber diese hier übertrifft noch alle Erwartungen. Gegen 18 Uhr erreichen wir einen wunderschönen, mitten im Wald oberhalb eines Flußlaufes gelegenen Campground an den Rancheria-Wasserfällen, wo wir kurz vorher einen kleinen Besichtungs-Stop eingelegt hatten. Kurze Zeit später stehen wir dann mit unserem Camper einsam und verlassen unter hohen Nadelbäumen, wo wir unsere erste Nacht verbringen werden. Hier packen wir unsere Koffer aus und sind erstaunt, wieviel Stauraum der Camper hat. Mühelos können wir alle unsere Sachen unterbringen. Als es dunkel wird, kommen dann noch zwei kleine Wohnmobile, die sich weit entfernt von uns einen Platz suchen. Jetzt fühlen wir uns hier wenigstens nicht mehr so einsam und verlassen. Nur wenig später rollen wir uns in unsere Schlafsäcke auf dem großen Bett im hinteren Teil des Wohnmobils und schlafen bis zum nächsten Morgen wie die Murmeltiere. Im Halbschlaf hören wir nachts ein paar mal, daß die Heizung anspringt. Ansonsten ist draußen kein einziger Laut zu hören.





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